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stepbystep1993

10 Dinge, die ich in Kolumbien gelernt habe

1.Langsam reisen

Es kann sein, dass ich das langsame Reisen schon vorher gelernt habe, aber in Kolumbien bin ich darin nochmal besser geworden. Ich habe an gefühlt jedem Ort mehrere Wochen verbracht. Das entschleunigt alles und man hört auf zu reisen und fängt an zu leben. Einen geregelten Alltag mit Arbeitszeiten, regelmäßige Hobbys, bei denen man Bekannte der letzten Woche wieder trifft. Ich kann die Kultur richtig gut kennen lernen und tief eintauchen.


2. Nicht Salsa.

Ich habe mich von Anfang an mit Salsa schwer getan. Ok, zugegeben ist der Salsa mit dem ich angefangen habe, nämlich Salsa Caleño aus Cali, der schwerste, komplizierteste und schnellste der Welt. Ich habe es immer wieder versucht und bin nicht besser geworden (außer ich habe mit einem Mann getanzt, der wirklich gut führen konnte). Aber der Salsa Rhythmus liegt mir einfach nicht im Blut. Wenn ich jedoch nicht mehr als die Basics vom Salsa gelernt habe, dann wenigsten, die Challenge zu akzeptieren, nicht aufzugeben und trotzdem immer wieder zu den Tanzstunden zu gehen.


3. Dafür aber Bachata, Merengue und Cumbia

Diese 3 Tänze haben mir viel Freude bereitet und Bachata habe ich einfach nur geliebt zu tanzen. Es tut gut, sich zu verbessern und zu merken, dass man jede Woche schneller dazu lernt.


4. Cocktails mixen

Chaipirinha, Tequila Sunrise, Margarita, Mujito und wie sie alle heißen. In der Bar war es mein Alltag all diese Cocktail für die Gäste am Strand zu mixen. Und das Beste: alle Früchte, die die Cocktails enthalten, waren frisch.


5. Familie im Hostel

Es ist interessant: wenn man immer auf der Durchreise ist oder alle anderen auf der Durchreise sind, ergeben sich intensive aber kurze Beziehungen. In Cali habe ich mir 5 Wochen lang das Zimmer mit denselben Personen geteilt, weil wir alle im Hostel gearbeitet haben und schnell bekommt man das Gefühl, dass diese Leute deine Familie werden, denn man hat so selten längere Kontakte.


6. Kolumbien hat eine andere Energie

Ich weiss nicht was es ist, was Kolumbien so unterschiedlich zu den anderen Ländern macht und so besonders. Nicht nur für mich! Alles ist so 100%, so komplett, so bunt, so laut, so voll, sooo viel von allem. So viel Dschungel, so viel Wasser, so viele Berge, so viele Tiere und so viele Farben. Kolumbien macht süchtig. Die Energie dort ist unbeschreiblich.


7. Und auch Menschen haben Energien

Was bei uns als esotherisch gilt, ist in Kolumbien normal. „Ich mag diese Person gerne. Sie hat eine gute Energie.“ „dieser Ort hier hat eine schlechte Energie“. Man hört auf sein Herz oder das bekannte Bauchgefühl und arbeitete es in den Alltag mit ein. Super Empfehlung übrigens, um das Leben leichter zu machen.


8. Costeño verstehen

Jede Stadt hat einen anderen Akzent und darüber redet man gerne oder macht Scherze über die Akzente der anderen. Neben Paisa (dem Akzent aus Manizales und Medellin) ist der Costeño Akzent (wird an der Karibikküste gesprochen) mein liebster. Ähnlich sprechen auch die Menschen in Venezuela (und wenn ein Venezolaner spanisch redet, schmelze ich dahin) Nachteil: Costeño ist super schwer zu verstehen aber mit der Zeit habe ich es gelernt zumindest 70% eines Gespräches zu verstehen.


9. Die Sache mit den Nummernschildern Wie schon in meinem Beitrag über Kolumbien erwähnt, ist das eine interessante Sache. Wer kein Nummernschild hat, kann seine Handynummer nennen (die ist immer an den Ausweis und die Personalien einer Person gekoppelt. Damit kann man Geld abheben und bei fast jedem Bezahlvorgag wird sie genannt, damit man auch immer weiss, wer wann wo war und was gekauft hat). In Bogotá und vielen anderen großen Städten hat jeder Motorradhelm das Nummernschild des Motorrads aufgedruckt. Das ist dafür da, damit die Polizei direkt sehen kann, ob der Besitzer das Motorrad fährt oder es geklaut wurde. Und dann gibt es da noch „pico y placa“. Um den Verkehr zu entlasten, darf jeder an einem, bestimmten Tag in der Woche sein Auto nicht benutzen. Entscheidend ist die letzte Zahl des Nummernschildes. Endet es mit einer 1 oder 2, muss das Auto am Montag stehen bleiben, 3 und 4 am Dienstag, 5 und 6 am Mittwoch, 7 und 8 am Donnerstag, 9 und 0 am Freitag.


10. Am Ende möchte ich nochmal darauf hinweisen, wie gut die der Verdienst hier in Deutschland ist. Klar, sind die Sachen hier teuer als in Kolumbien, aber wir können dennoch froh sein, dass wir nicht 6 Tage a 10 Stunden für ein paar 100€ im Monat arbeiten, weil der Stundenlohn nur knapp über 1€ liegt. Das ist wirklich schade.

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