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stepbystep1993

10 Dinge, die ich in Ecuador gelernt habe


1 . Schnell in den Bus einsteigen

In Ecuador sind die Busse super schnell. Nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Beladen und Zusteigen der Gäste. Wenn man einen Bus nimmt (und nicht am Busbahnhof einsteigt) läuft das in der Regel so ab: man stellt sich an die Straße, winkt den Bus heran, dieser verringert seine Geschwindigkeit innerhalb von Sekunden von 80 km/h auf 3 km/h. Oft muss man noch was nachlaufen, weil der Bus einfach zu schnell zum Bremsen war und dann steigt man ein. Noch während man mit dem einen Fuß auf der Straße steht, fährt der Bus schon los. Schnell hinsetzen und warten, bis der zweite Busfahrer kommt, bei dem man dann bezahlt.


2. Kein Essen?- keine Sorge!

Vergessen, was zu Trinken oder Essen für die Fahrt zu kaufen? Kein Problem! Während der Fahrt wird der Bus immer wieder langsamer und Verkäufer steigen ein und aus. Sie haben Getränke in Kühlboxen und einen Korb voll mit Chips und Snacks. Da sie ungefähr jede 10 Minuten kommen, muss man nie Angst haben zu verhungern oder zu verdursten. Oft kann man auch Ladekabel, Kopfhörer, Massageöl und andere nützliche Dinge kaufen, die man im Bus eben braucht…oder auch nicht. Funfact: Eine offizielle Mangelware in Ecuador sind übrigens Nummernschilder. Viele Autos haben einfach ein Papier in Klarsichtfolie an ihrem Auto kleben, weil es nur einen Hersteller von Nummernschildern im ganzen Land gibt und es dauert ewig, bis man seins bekommt.


3. Vor Ort nach Unterkünften suchen

Nehme ich mir immer wieder vor aber mache es dann doch meistens nicht, weil ich nicht mit dem Rucksack durch die Stadt laufen und suchen will. Dennoch: vor Ort sind die Unterkünfte immer viel günstiger und meistens auch schöner.


3. Keinen Nachtbus in Ecuador

Die Strecken in Ecuador sind verhältnismäßig mit 8 Stunden im Bus, sehr kurz. Da aber immer laute Filme laufen und man überhaupt nicht schlafen kann, empfiehlt es sich in Ecuador nur mit dem Bus am Tag zu reisen.


4. Haare trocknen unterschiedlich schnell

Ich habe festgestellt, dass wenn ich in tropischem Klima bin (auch wenn es noch so heiß ist) meine Haare manchmal bis zu 6 Stunden brauchen, um zu trocknen. In trockenen Gegenden hingegen brauchen sie nur 10 Minuten.


5. Restaurantbesuche und ihre kulturellen Unterschiede

Auch hier habe ich kulturelle Unterschiede zu Deutschland festgestellt. In Deutschland schauen alle in die Karte und beraten sich dann meistens, was sie bestellen wollen. Das Essen kommt gleichzeitig und meistens wartet man dann noch, bis alle ihr Essen haben, bevor man anfängt zu essen. Hier läuft das ganz anders: Jeder schaut in die Karte und wer sich entscheiden hat, teilt es dem Kellner mit. Ganz unabhängig davon, ob die anderen auch schon wissen, was sie essen wollen. Das Essen kommt zu unterschiedlichen Zeiten (auch wenn man gemeinsam bestellt) und jeder isst, wenn sein Essen da ist. Das manche schon fertig sind, wenn andere noch auf das Essen warten, ist kein Problem, weil man eh immer gerne 3 oder 4 Stunden am Tisch sitzt und viel Zeit hat. Ist es unhöflicher früher mit dem Essen anzufangen, während andere noch warten, oder ist es doch eher unhöflicher, von dem, der sein Essen schon hat zu erwarten, dass er dieses erkalten lässt, weil ich meins noch nicht habe?


6. Sprache im Alltag lernen

Nach fast 9 Monaten Spanisch lernen, habe ich die beste Methode für mich gefunden: Ich beschäftige mich mit einem Thema, bis ich es verstehe. Zum Beispiel das bilden der Vergangenheit. Ich schaue mir online an, wie es funktioniert und achte dann im Alltag in den nächsten Tagen genau darauf, wann die Leute es nutzen und wie. Wenn ich es verstanden habe, kommt das nächste Thema.


7. Die Sache mit dem Geld

Durchschnittliche Arbeitszeit in Ecuador: 54 Stunden die Woche (also 6 Tage a 9 Stunden). Durchschnittlicher Verdienst: 300€. Uff, das sind knapp 1,30/Stunde. Manchmal denke ich bei meinem Volunteering, dass ich nur für die Unterkunft arbeite, also 5 Stunden am Tag, um mir 10€ oder 15€ zu sparen. Andererseits sind das 3€/Stunde und somit gar nicht mal so schlecht bezahlt. In Deutschland würde ich dafür wahrscheinlich nicht arbeiten, aber es ist nicht Deutschland hier, sondern Ecuador.


8.Lokal einkaufen

Ich hatte in meiner Zeit in Ecuador wieder viel Kontakt mit Einheimischem und mir ist mal wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist, in kleinen Läden und Geschäften einzukaufen und diese zu unterstützen. Gilt sicherlich auch für alle anderen Länder.


9. Jungfrau möchte ich hier nicht sein.

Viele Städte in Ecuador liegen direkt unterhalb eines aktiven Vulkans. Ich habe mehrere Menschen gefragt, ob sie denn keine Angst haben, und mehrmals die Antwort bekommen „nein, in regelmäßigen Abständen werfen wir eine Jungfrau in den Vulkan, um Mutter Erde (Pachamama) ein Opfer zu bringen und sie zu beruhigen und so sind wir sicher.“ Ähm… ok. Ich hoffe es handelt sich hier bloß um eine alte Sage.

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